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Histaminintoleranz

Histaminintoleranz – die Histaminunverträglichkeit

Bei einer Histaminintoleranz auch Histaminose genannt, reagiert der Körper bei der Aufnahme zu großer Mengen Histamin mit sehr verschiedenen Unverträglichkeitsreaktionen. Wieso es zu dieser Unverträglichkeit und dessen Symptomen kommt ist wissenschaftlich noch nicht endgültig klar. Nur etwa 1% der Bevölkerung leiden jedoch unter dieser Unverträglichkeit, wobei der Großteil aus Frauen im mittleren Alter besteht.

Was ist Histamin?

Histamin zählt zu den biogenen Aminen und hat als biologischer Botenstoff verschiedene Funktionen im Körper. Beispielweise regt dieser die Magensaftsekretion an, erweitert die Blutgefäße und senkt damit den Blutdruck. Gleichzeitig reguliert Histamin den Schlaf-Wach-Rhythmus oder die Appetitkontrolle. Darüber hinaus ist er an der Steuerung allergischer Reaktionen und damit einhergehenden Entzündungsprozessen beteiligt.

Ursachen der Histaminintoleranz

Welche Ursachen konkret für die Entstehung einer Histaminintoleranz verantwortlich sind konnte bislang noch nicht abschließend herausgefunden werden. Es ist also ungewiss, ob das Histamin aus der Nahrung als alleiniger Faktor für die Entstehung von Unverträglichkeitsreaktionen verantwortlich ist.

Symptome

Personen, die unter einer Histaminintoleranz leiden reagieren auf eine Überdosis Histamin oft nach kurzer Zeit mit:

  • Gesichtsröte
  • Quaddeln auf der Haut
  • Anschwellen der Nasenschleimhaut
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz

Diese Beschwerden treten meisten innerhalb der ersten halben Stunde nach dem Verzehr von z.B. Rotwein, Käse, Thunfisch, Hartwürsten oder Sauerkraut auf.

Beschwerden wie

  • Bauchkrämpfe
  • Durchfall

können zudem einige Stunde nach dem Verzehr hinzukommen.

Diagnostik

Bislang gibt es noch kein geeignetes Diagnoseverfahren, um eine Histaminintoleranz sicher feststellen zu können. Darüber hinaus erschwert die Vielzahl an Symptomen, die oft aufgrund der Popularität dieser Erkrankung vorschnell in Eigendiagose als Histaminintoleranz gedeutet wird, eine eindeutige Diagnostik.

Um eine Histaminintoleranz dennoch richtig zu erkennen, müssen zunächst andere potenzielle Erkrankungen systematisch ausgeschlossen werden. Zu diesem Zwecke ist eine Anamnese beim Facharzt durchaus ratsam.

Ernährung bei Histaminintoleranz

Das Ziel nach der Diagnose einer Histaminintoleranz ist eine zu Beschwerde- und Symptomfreiheit führende Ernährung. Ein kompletter und ausschließlicher Verzicht auf alle histaminhaltigen Lebensmittel ist jedoch der falsche Ansatz, weil die Verträglichkeit histaminhaltiger Nahrungsmittel von unterschiedlichen Faktoren abhängt und bei vorschnellem Verzicht auf bestimmte Lebensmittel die Gefahr einer Mangelernährung besteht. Neben dem eigentlichen Histamingehalt kommt es auch auf die individuelle Ernährungsweise, die Kombination verschiedener Nahrungsmittel sowie auf individuelle Faktoren, wie z.B. Stress, Medikamenteneinnahme oder hormonelle Veränderungen an.

In einer zunächst 14 Tage andauernden Karenzphase sollte unter Beratung und Betreuung durch einen Facharzt oder einen Ernährungsberater insbesondere gemüsehaltige Mischkost mit reduzierter Zufuhr histaminhaltiger Lebensmittel zu sich genommen werden, um eine Verringerung der Beschwerden zu erzielen. Darauf aufbauend sollte in einer anschließenden Testphase getestet werden, welche Lebensmittel in welchen Mengen gut oder schlecht vertragen werden. Langfristig soll hiermit eine Ernährung mit so wenig Verzicht wie möglich erreicht werden, die wieder eine gewisse Lebensqualität im Bereich Ernährung schafft.

Histaminreiche Lebensmittel

Histamin ist vor allem in Nahrungsmitteln enthalten, die einen Reifungs- und Fermentationsprozess durchlaufen haben. Darüber hinaus schwankt der Histamingehalt auch je nach Lagerbedingungen, Verarbeitungsart und Reifungsprozess. Aus diesem Grund haben z.B. zwei Weine der gleichen Sorte und des gleichen Jahrganges nie den exakt selben Histamingehalt. Generell bildet sich Histamin je länger ein Lebensmittel gelagert wird, daher sollten möglichst frische Lebensmittel verzehrt werden.

Lebensmittel mit viel Histamin bzw. einem Histaminliberator:

  • Alkoholische Getränke – insbesondere Rotwein
  • Schwarzer und grüner Tee, Kaffee
  • Käse – insbesondere Hartkäse
  • Schokolade und kakaohaltige Nahrungsmittel
  • Salami, Rohwürstchen und Rohschinken
  • Geräucherter Fisch, Meeresfrüchte
  • Innereien
  • Gurke (eingelegt)
  • Tomaten, Sauerkraut, Spinat, Avocado und Auberginen
  • Pilze (z.B. Steinpilze, Champignons)
  • Zitrusfrüchte, Kiwis, Erdbeeren, Himbeeren, Ananas, Papaya, Pflaume, Birne, Weintrauben und Bananen
  • Walnüsse, Erdnüsse, Weizenkeime und Hülsenfrüchte

Exkurs Histaminliberatoren

Einige Nahrungsmittel enthalten zwar kein Histamin, sind aber in der Lage Histamin im Körper freizusetzen (= liberieren). Diese Lebensmittel werden Histaminliberatoren genannt und können bei Personen, die unter einer Histaminintoleranz leider Beschwerden hervorrufen.

Histaminarme Lebensmittel

  • Butter, pasteurisierte Milch, Crème fraîche, Quark, Sahne
  • Ungereifter Käse (Mozarella, junger Gouda)
  • Frische Eier
  • Brokkoli, Grünkohl, Rot- und Blumenkohl
  • Gurke (frisch), Kürbis, Zucchini
  • Kartoffeln, Paprika, Spargel
  • Fenchel, Karotte, Pastinake, Radieschen, Rote Bete
  • Rhabarber
  • Apfel, Heidelbeere, Johannisbeere, Brombeere, Stachelbeere, Cranberry, Weintraube
  • Kaki, Litschi, Melonen
  • Datteln, Kirschen, Mango, Aprikose, Pfirsich
  • Getreide und Backwaren (aus Mais, Reis, Hirse, Weizen, Hafer, Dinkel)
  • Kokosnüsse
  • Haselnüsse (bedingt), Mandeln, Macadamia, Pistazien, Paranüsse
  • Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne
  • Frisches Fleisch (nicht mariniert)
  • Fangfrischer Fisch
  • Kochschinken, Fleischwurst